Tough Mudder NRW – ein Fazit zum Muddern mit Spirit!

Beitragsbild: nokian Tyres
18 Kilometer, 21 Hindernisse und die Strecke mit den meisten Höhenmetern:
Welcome to Tough Mudder NRW 2015!
Nur einen Katzensprung von meiner alten Heimat Dortmund, zwischen Neheim und Arnsberg, am Jagdschloss Herdringen fand am 23. und 24. Mai 2015 der Tough Mudder NRW statt. Nachdem ich 2008 und 2009 beim StrongmanRun war, lies ich mich nicht lange bitten als gute Freunde mich frugen, ob ich mit ihnen zum Tough Mudder fahre. Schon immer hatte dieses Event in mir Faszination und Angst zugleich ausgelöst, vor allem durch seine elektrisierenden Hindernisse.
Nach einer halbwegs ordentlichen Vorbereitung fühlte ich mich ebenso halbwegs fit für den Lauf.
Tough Mudder NRW – das Drumherum
Der online Bestellvorgang ging recht unkompliziert über Eventbrite.
Achtung: Der frühe Vogel fängt den Wurm – je früher man sich anmeldet, desto günstiger die Tickets! Allerdings gab es zeitnah vor dem Event noch eine Rabattaktion (25%) zum 5 jährigen Jubiläum.
Regelmäßige Updates zu Hindernissen, Erinnerungen und weitere Infos per E-Mail empfanden wir als hilfreich. Einer unserer Jungs war so schlau und las sich den Haftungsausschluss tatsächlich auch durch. Hier einige wichtige Punkte des
Haftungsverzichts:
- mangelhafte Erste Hilfe bzw. Notfallmaßnahmen
- Besonders schwerwiegende Verletzungen sind selten; dennoch sind wir der Ansicht, dass sich die Teilnehmer des Risikos bewusst sein sollten. Diese Schäden können zu bleibenden Behinderungen, Wirbelsäulenverletzungen und Querschnittslähmung, Schlaganfällen, Herzinfarkten und möglicherweise zum Tod führen.
- Ich stimme hiermit zu, alle Kosten für die medizinische Notfallversorgung und den Krankentransport zu übernehmen
- Militärdienst: Mir ist bekannt, dass Teilnehmer, die sich im aktiven Militärdienst befinden, von Fall zu Fall nach Vorlage eines hinreichenden schriftlichen Nachweises ihrer Stationierung, die sich mit der Teilnahme an dem Event überschneidet, einen Anspruch auf eine Erstattung haben können.
- Alkohol und Drogen: Ich bestätige, dass ich (und/oder mein minderjähriges Kind) weder gegenwärtig noch zum Zeitpunkt des TM Events unter Alkoholeinfluss oder Drogen stehen werde, die mich (und/oder mein minderjähriges Kind) in irgendeiner Weise an der sicheren Teilnahme am TM Event hindern würden. Soweit ich im Anschluss an das Event Alkohol zu mir nehme, übernehme ich dafür die volle Verantwortung
- außerhalb der ausgewiesenen Bereiche ist kein Urinieren oder Defäkieren gestattet
Mitunter habe ich hier schon ganz schön geschmunzelt. Aber Spaß beiseite, natürlich habe ich Verständnis, dass sich der Veranstalter absichert. Trotzdem hat es uns doch sehr überrascht, gar schockiert, wie wenig Ersthelfer Vorort waren. Vor allem die Waldwege empfanden wir als sehr holperig und herausfordernd für die Sprunggelenke. Bergen wäre da nicht gerade leicht geworden.
Deshalb fand ich es sehr gut, dass es ein Notfallzeichen gab, welches alle Mudder vor dem Lauf lernen mussten. Einmal haben wir es gebraucht, als eine Mudderin bei ihrer „Berg- und Talfahrt“ umknickte und es hat gut funktioniert.
Die Parkplatzsituation und die Starts in Wellen waren wirklich sehr gut. Das hat das ganze Event deutlich entspannter und entzerrter gemacht als andere Hindernisläufe. Leider kam es an einigen Hindernissen trotzdem zu Wartezeiten von bis zu 30 Min. Das war gerade am Mount Everest 2.0 etwas ungünstig, da unsere Beine sich nach 18 km kurz vor dem Ziel gepaart mit der Wartezeit nicht wirklich bereit für einen Sprint fühlten. Leider haben sich hier gefühlt auch die meisten Teilnehmer verletzt.
Money ain’t a thing – na maybe doch
Wie ich Vorort erfuhr, schwankte die Startgebühr von 65€ (für Wiederholungstäter, die sich letztes Jahr direkt nach dem Event verpflichteten) bis zu 140€ für späte Anmeldungen ohne Rabatt.
Das ist viel Geld und einige Finisher schienen doch etwas enttäuscht. Angemerkt wurden: das günstig produzierte Finishershirt (2014 sei es ein hochwertiges Laufshirt vom Sponsor Under Armour gewesen), die Verpflegung (Wasserstationen waren ausreichend, doch es gab nur ein paar Bananen) und die sonstigen Goodies (das Handtuch, welches ein Handtüchlein war).
Das kulinarische Angebot Vorort war zwar ebenfalls größer als bei manch anderen Laufveranstaltungen und nach 18km und 21 Hindernissen isst man einfach alles, aber ob Steak/Bratwurst im Brötchen, Backfisch und Flammkuchen die beste Wahl sind…
Tough Mudder NRW – It’s all about da spirit
Genug des Drumherums, Tough Mudder ist kein Ponyhof, sondern ein herausforderndes Teamevent! Wir sind mit 12 Muddern an den Start gegangen und alle sind durchgekommen -BÄM!
Ehrlicherweise haben wir uns relativ schnell in 3 Gruppen aufgeteilt: die Wiederholungstäter liefen vor, die Fitnesstruppe in der Mitte und zwei Ladies, die die Strecke in vollen Zügen genießen wollten, ließen sich Zeit.
Besonders schön am Tough Mudder ist, dass ein tolles Gruppengefühl entsteht: in der eigenen Gruppe und in der Gesamtgruppe. Vom Warm-up, über den Lauf selbst bis hin zur Instagram Community:
Tough Mudder ist ein Team Spirit. Tough Mudder ist eine Einstellung. Tough Mudder ist Zusammenhalt und Verantwortung.
Bei Tough Mudder hilft jeder jedem, ohne mit der Wimper zu zucken. Bei vielen Sportevents gibt es ein Gemeinschaftsgefühl, doch keines ist so intensiv wie das beim Tough Mudder. In meinen Augen liegt es auch an den Hindernissen: Viele sind so konzipiert, dass man sie allein gar nicht schaffen kann.
Zu den Hindernissen komme ich in einem separaten Post. An dieser Stelle möchte ich allerdings noch die Rückmeldung geben, dass ich mir gewünscht hätte, dass manche Hindernisse verschiedene Level angeboten hätten. Ich bin sportlich und sehr ehrgeizig und so sehr ich es auch genieße von den harten Jungs getragen, gehoben und gezogen zu werden, an manchen Stellen hätte ich es gern allein geschafft.
Die Berlin Walls und The Hangover waren für mich z.B. einfach nicht ohne Hilfe machbar. Vor allem bei den Berlin Walls war ich halt einfach zu klein. Da wäre es ein Traum, wenn noch etwas variiert werden könnte. Bis dahin danke ich meinem hervorragenden Team und allen Muddern, die anderen Muddern geholfen haben und verneige mich vor jedem, der die Hindernisse ohne Hilfe geschafft hat.
Mudder, seid ihr Mudder?!
Das Tough-Mudder-Gelöbnis
- Ich weiß, dass Tough Mudder kein Rennen ist, sondern eine Herausforderung.
- Ich gebe Teamwork und Teamgeist Vorrang vor meiner Streckenzeit.
- Ich jammer nicht – jammern ist was für Kinder.
- Ich helfe meinen Mudder-Kollegen die Strecke zu bewältigen.
- Ich werde alle Ängste überwinden.
Ich wünsche mit von allen Tough Muddern, dass sie genau diese Lebenseinstellung und die Erfahrungen die wir beim Tough Mudder gemacht haben mitnehmen in den Alltag.
Von allen (noch-nicht-) Muddern wünsche ich mir, dass sie sich von diesem Spirit anstecken lassen:
Geht an eure Grenzen, seid mutig und steht für eure Mitmenschen ein #oneworldoneloveonemud
Bilder im Post: Tough Mudder Deutschland
Beitragsbild: nokian Tyres